Felssicherung an der B173: Rund 340 m Zaun, 1.000 Felsnägel und 3.000 m² Netz
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Die Bundesstraße B173 zählt mit über 5.000 Kfz/24 h (Zählung aus dem Jahr 2015) zu den wichtigsten überregionale Verbindungsachsen in Oberfranken. Sie verbindet die Autobahn A 73 bei Lichtenfels mit der Autobahn A 9 bei Hof, was mit einem intensiven Verkehrsaufkommen mit überdurchschnittlich hohem Anteil an Schwerverkehr einhergeht.
Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gegenüber Georisiken wie Steinschlag und Felssturz zu gewährleisten, beauftragte das Staatliche Bauamt Bayreuth die LGA IUA GmbH mit einer Begutachtung potenzieller Gefahrenbereiche entlang der B173 südwestlich von Schwarzenbach am Wald (Frankenwald). Anlass war das Abrutschen eines Felspakets aus einer Böschung im Frühjahr 2017 gewesen. Die Gesteinsmasse kam hinter der Leitplanke zum Erliegen. Daraufhin wurde die Böschung auf ihr Stein- und Blockschlagpotenzial untersucht und beurteilt. Zusätzlich wurden im Anschluss bis einschließlich August 2021 die felsdurchsetzten Steilhänge oberhalb der B173 sowie alle Felsböschungen unmittelbar am Straßenrand in einem ca. 2,5 km langen Straßenabschnitt südwestlich von Schwarzenbach am Wald untersucht, die auf Grundlage einer orientierenden Ortseinsicht augenscheinlich ein hohes Gefährdungspotenzial bargen.
Stark aufgelockerte Felsböschung an der B173
Detailaufnahme eines abgeklüfteten Blocks im Steilhang oberhalb der B173
Nach detaillierten Geländeuntersuchungen, Drohnenbefliegungen, Auswertungen des digitalen Geländemodells sowie ausgewählten Steinschlagsimulationen wurde insgesamt 27 Felsobjekten eine Gefährdungsstufe > 1 zugewiesen, was je nach Höhe der Stufe eine kurz-, mittel- oder langfristige technische Sicherung der Objekte erforderte.
Im Anschluss an die Erkundung erfolgten in der zweiten Projektphase die Ausführungsplanung und Ausschreibung der Sicherungsmaßnahmen. Zu den geplanten Maßnahmen zählen das Entfernen von Vegetation, die durch ihr Wurzelwerk die Felsböschung entfestigt oder aufgrund mangelnder Vitalität auf die Straße kippen könnte, das Beräumen einzelner, absturzgefährdeter Felsobjekte und das Stellen von Steinschlagschutzzäunen verschiedener Energieaufnahmeklassen mit einer Gesamtlänge von ca. 340 m. Weiterhin werden vier Straßenböschungen mittels hochfestem Gitter vernetzt (insg. über 3.000 m² Netzfläche). Zur Befestigung der Netze werden über 1.000 Felsnägel verbaut.
Installation einer Netzbahn für großflächige Vernetzung
Auftragnehmer der Felssicherungsarbeiten mit einem Gesamtauftragsvolumen von rund 840.000 € ist die Jähnig GmbH aus Dorfhain (Osterzgebirge). Mit der Vorbereitung der insgesamt vier Baufelder (Rodungs- und Freistellungsarbeiten) wurde die Holz Prell GmbH Gundlitz aus Stammbach beauftragt. Die örtliche Bauüberwachung führt die LGA-Sachverständige Simone Pflaum durch, die auch schon die Projektleitung in der Erkundungs- und Planungsphase innehatte.
Mit Ausführungsbeginn der Arbeiten am 25.10.2021 wurde die B173 im jeweils aktiven Baufeld halbseitig gesperrt; kurzzeitig kam es aufgrund von Baumfällarbeiten zur Vollsperrung der B173. Schneefall und Schneebedeckung im Dezember erschwerten zunehmend die Arbeiten. Nach einer 3,5-wöchigen Winterpause wird die Baustelle voraussichtlich am 17.01.2022 wieder anlaufen.
Bohrarbeiten bei herausfordernden Witterungsbedingungen
LGA Institut für Umweltgeologie und Altlasten GmbH
Christian-Hessel-Str. 1
90427 Nürnberg
Tel: +49 911 12076 100
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