Worst-Case-Szenario: Wenn der Sachverständige im Seil verunglückt
Steinschlag, Baumsturz, Ausrutschen, Seilriss… Die Arbeit im Seil bei Felsbegehungen birgt Gefahren und ein hohes Unfallpotenzial. Wenn ein Notfall eintritt, ist es wichtig auf ein Repertoire an Rettungstechniken und Erste-Hilfe-Maßnahmen zurückgreifen zu können.
Mit Gefährdungsermittlungen, persönlicher Schutzausrüstung, Arbeit in Zweier-Teams, Doppelseiltechnik und regelmäßigen Schulungen können die Risiken, die die Arbeit im Seil birgt, bereits auf einen Bruchteil minimiert werden. Doch auch auf den Ernstfall müssen die Sachverständigen vorbereitet sein: Verunglückt ein Kollege im Seil, kann er sich eventuell nicht selbst aus der Lage befreien (beispielsweise auf Grund von starken Verletzungen oder Ohnmacht). Da der Verunglückte Gefahr läuft ein Hängetrauma zu erleiden, kommt es auf Minuten an. Zwar wird sogleich ein Notruf abgesetzt, jedoch muss die Zweitperson unverzüglich und eigenständig eine Rettung durchführen.
Damit im Notfall jeder Schritt sicher sitzt, haben die Fels-Sachverständigen der LGA Anfang Juli erneut eine Schulung speziell für verschiedene Rettungsverfahren durchgeführt. Die Veranstaltung wurde nach Vorlage des Corona-bedingten Hygienekonzepts von der zuständigen Gesundheitsbehörde genehmigt. So wurden beispielsweise Masken getragen, wenn auf Grund einer Rettungsübung der Mindestabstand von 1,5 m nicht eingehalten werden konnte.
Mit dabei war dieses Jahr Simon Landgraf, der ab September das LGA-Team verstärken wird, sowie Bernd Weber von der Umweltabteilung Hohenfels und Maik Hamberger von Trumer Schutzbauten, die in einem vorangegangen Schulungselement bereits die erforderlichen Grundlagen erworben hatten. Geleitet wurde die Schulung von Christoph Rieser von campo alpin, der von Robert Ebner als zweitem Übungsleiter unterstützt wurde.
Einsatz eines Flaschenzugs zur Rettung des "Verunglückten"


